Samstag, 1. März 2014

REZENSION - Mit Worten kann ich fliegen


Titel: Mit Worten kann ich fliegen
Autor: Sharon M. Draper
Verlag: Ueberreuter
Seitenanzahl: 320
Preis: 14,95€
Genre: Jugendbuch / Besondere Schicksale




Worum geht's?

"Als ich zwei war, hatten all meine Erinnerungen Worte und all meine Worte hatten Bedeutung. Aber nur in meinem Kopf. Ich habe nie ein einziges Wort gesprochen. Ich bin fast elf Jahre alt." (S. 8)

Die elfjährige Melody leidet an zerebraler Kinderlähmung. Sie kann sich mit Ausnahme ihrer Daumen nicht bewegen und ist deshalb an den Rollstuhl gefesselt. Doch das Schlimmste für sie ist, dass sie nicht sprechen kann. Ihr Kopf jedoch ist voller Worte. Zusammen mit ihren Eltern, die wissen, was in ihr steckt, obwohl sie nie mit ihr sprechen konnten, meistert sie die Probleme des Alltags und versucht wie ein ganz normales Mädchen zu sein. Als Melody in die Schule kommt, findet sich eine Möglichkeit, dass sie sich doch verständigen kann. Jedoch stellen sich ihr auch immer wieder neue Hürden in den Weg.


Meine Meinung:

"Mit Worten kann ich fliegen" war wieder einmal ein Buch ganz nach meinem Geschmack. Melody, die uns ihre Geschichte aus ihrer Perspektive erzählt, ist ein Mädchen, das ein besonderes und schweres Schicksal zu tragen hat. Wenn allerdings nicht erwähnt worden wäre, dass sie schwerstbehindert ist, hätte man dies wohl kaum bemerkt. Denn von ihrer Behinderung lässt sie sich keinesfalls die positive Einstellung und Freude am Leben nehmen. Natürlich stört es sie, dass sie sich nicht ausdrücken kann, da sie innerlich fast übersprudelt an Worten und Gedanken. Doch sie lässt sich nicht kleinkriegen und es findet sich ja dann auch ein Weg für sie, sich mit anderen zu verständigen. Wie schon der Titel aus Melodys Sicht so passend sagt: "Mit Worten kann ich fliegen". Melody ist ein überaus faszinierender Mensch, an dem sich viele sicher ein Beispiel nehmen können. Ihre äußerst reife und intelligente Art lässt einen schnell vergessen, dass sie erst elf Jahre alt ist. Ein wirklich liebenswertes und starkes Mädchen, mit dem man ganz stark mitfühlt.

Dieses Buch macht aufmerksam auf die Schwierigkeiten, die behinderte Menschen im Alltag haben. Besonders aber zeigt es, dass sich oft unter der Oberfläche eines Menschen viel mehr versteckt, als es sich auf den ersten Blick offenbart und dass man mit Vorurteilen sehr oft falsch liegen und andere Menschen verletzen kann. So sehr Melody sich immer wünscht "normal" zu sein, so sehr hat mich ihre Persönlichkeit begeistert und so sehr war ich froh, dass sie nicht normal, sondern etwas ganz Besonderes ist. Natürlich wünscht man sich, dass sie es in ihrem Leben  etwas leichter hat und natürlich wäre es toll, wenn sie wie alle anderen Kinder sprechen und sich normal bewegen könnte. Doch das ist ja nun mal nicht möglich und  Melody hat ihr Schicksal für sich angenommen und akzeptiert und lebt trotz vieler Einschränkungen ihre positive Lebenseinstellung, was ich sehr bewundernswert finde.

Alles in allem war Melodys Geschichte wirklich ein herzerwärmender und berührender Lesegenuss, der auch nach dem Lesen noch länger anhält. Es ist keinesfalls nur ein Jugendbuch sondern unbedingt auch für Erwachsene zu empfehlen!

Deshalb meine Bewertung:


Vielen Dank an den Ueberreuter Verlag für das Rezensionsexemplar!


2 Kommentare:

  1. Hallo
    sehr schön gesagt-geschrieben, das meine ich auch und ich liebe dieses Buch!
    Eines meiner absoluten Lieblings-Highlihgt :)
    Stöber&Herzchengrüsse

    AntwortenLöschen
  2. Habe es mit 9 Jahren gelesen, war begeistert! Ich lese es jetzt zum 100sten Mal - es ist immer noch toll!

    AntwortenLöschen