Ich konnte Tschick von Anfang an nicht leiden, keiner konnte ihn
leiden. Tschick war ein Assi und genauso sah er auch aus.
Tschick war mittlerweile hinten angekommen und aus dem Gang, durch
den er gekommen war, wehte ein Geruch rüber, der mich fast umhaute. Eine
Alkoholfahne. Ich saß drei Plätze vom Gang weg und hätte seine
Getränkeliste der letzten vierundzwanzig Stunden zusammenstellen können,
so roch meine Mutter, wenn sie ihren schlechte Tag hatte.
Wir könnten meine Verwandtschaft besuchen, ich habe einen Großvater
in der Walachei. Und wo wohnt der? In der Walachei. Hier in der Nähe
oder was? Was? Irgendwo da draußen, Mann. Nicht irgendwo da draußen. In
der Walachei.
Die Welt ist schlecht und der Mensch ist auch schlecht. Trau keinem,
geh nicht mit Fremden. Das hatten mir meine Eltern erzählt. Und das
Fernsehen erzählt es auch. Und vielleicht stimmte das ja auch, und der
Mensch war zu 99 Prozent schlecht. Aber das Seltsame war, dass Tschick
und ich auf unserer Reise fast ausschließlich dem einen Prozent
begegneten, das nicht schlecht war.
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