Samstag, 6. April 2013

Calpurnias (r)evolutionäre Entdeckungen - Jacqueline Kelly

Eckdaten:

Titel: Calpurnias (r)evolutionäre Entdeckungen
Autor: Jaqueline Kelly
Verlag: Hanser
Seitenzahl: 332
Genre: historischer Jugendroman






Zitat:

"Den ganzen Nachmittag hatte meine Kochstunde gedauert - das Ergebnis war in gerade mal vier Minuten vertilgt. Kein Lob der Welt konnte mich dafür entschädigen, dass ich Stunden verloren hatte, die ich mit meinem Notizbuch, meinem Fluss, meinen Pflanzen und Tieren und meinem Großvater hätte verbringen können."

Inhalt:

Die zwölfjährige Calpurnia Virginia Tate, von allen nur Callie Vee genannt, muss sich als einziges Mädchen unter sechs Brüdern durchschlagen. Im Amerika zur Zeit des Epochenumbruchs vom 18. zum 19. Jahrhundert lebt sie mit ihrer Familie auf einer Farm in einer Kleinstadt. Als einzige Tochter der Familie soll Calpurnia darauf vorbereitet werden, in die Gesellschaft eingeführt zu werden. Für sie bedeutet das, dass sie ihre Zeit damit verbringen muss, kochen, die unterschiedlichsten Handarbeitstechniken und Klavier spielen zu erlernen. Calpurnia, jedoch kann mit diesen Dingen rein gar nichts anfangen. Viel lieber geht sie raus in die Natur, beobachtet Tiere, sucht nach Pflanzen, experimentiert und schreibt all ihre Entdeckungen in ihrem Notizbuch nieder. Ihr Großvater scheint sie als einziger zu verstehen und führt sie in die Welt der Wissenschaft ein, die Calpurnias volle Begeisterung weckt.

Meine Meinung:

Callie Vee ist ein wunderbares willensstarkes und lebensfreudiges junges Mädchen. Ihre Neugier, mit der sie allem begegnet, ist bewundernswert. Ich konnte mich sofort sehr gut in sie hineinversetzen und habe mit großer Freude ihre großen und kleinen Entdeckungen verfolgt. Man merkt sofort, dass in diesem Mädchen eine kleine Forscherin, eine Wissenschaftlerin, steckt, die eine leidenschaftliche Vorliebe für die Natur hegt. Umso mehr fühlt man mit ihr mit, wenn sie sich damit abmüht, Socken zu stricken oder Brot zu backen. Dinge, an denen ihr absolut nichts liegt, die jedoch, wenn es nach ihrer Mutter geht, ihr späteres Leben bestimmen sollen.
Interessant fand ich zu sehen, wie schwer es doch Mädchen früher hatten im Vergleich zur heutigen Zeit, in der auch Frauen in fast allen Bereichen gleichberechtigt sind und zumindest in unserem Teil der Welt frei bestimmen können, wie sie ihr Leben leben wollen. Das Frauenbild zu jener Zeit sah noch vollkommen anders aus und Frauen hatten weniger Chancen. So lernt man die Errungenschaften der heutigen Zeit viel mehr wertzuschätzen und ärgert sich über die Ungerechtigkeiten die Calpurnia wiederfahren, zum Beispiel, dass sie im Gegensatz zu ihren Brüdern, die alle ein schönes Spielzeug zu Weihnachten bekommen, nur ein Kochbuch erhält. Man leidet und hofft mit ihr mit, dass sie ihren Traum von einem Studium an einer Universität und einem Leben als selbstbestimmter junger Frau später einmal verwirklichen kann.
Neben Calpurnia selbst hat mir besonders ihre sich langsam entwickelnde Beziehung zu ihrem Großvater sehr gut gefallen, welcher sie an die Wissenschaft heranführt und sie in ihrer eigenen Persönlichkeit bestärkt.
Ich hätte Calpurnias Leben auch gerne noch länger als ein halbes Jahr begleitet und erfahren, was sich aus ihren Vorhaben und Träumen entwickelt. Jedoch bin ich mir auch sicher, dass dieses starke Mädchen seinen Weg gehen wird.
Nachdem ich nun eine Zeit lang nur spannende und actionreiche Bücher gelesen hatte, war es eine absolute Wohltat dieses Buch in die Hand zu nehmen, da es seine Geschichte auf eine ruhige, jedoch niemals langweilige Art und Weise erzählt, die sehr angenehm zu lesen ist. Deshalb bekommt es von mir:

1 Kommentar:

  1. Hallo,

    das Buch hat mir auch total gut gefallen!
    Ich fand es unglaublich inspirierend und voll schön, mit Calpurnia und ihrer Familie lachen zu können! Bald ist auch meine Rezension zu dem Buch fertig :)

    Liebe Grüße,
    Anne
    That's me!

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