Freitag, 17. April 2015

REZENSION: Incarceron - Catherine Fisher

Titel: Incarceron
Originaltitel: Incarceron
Autor: Catherine Fisher
Seiten: 476
Verlag: penhaligon
Preis: 18,99€                          




Erste Sätze:

"Man hatte Finn zu Boden geworfen und an die steinernen Platten des Transitweges gekettet. Seine Arme waren weit ausgebreitet und von Metallgliedern niedergedrückt; wegen des immensen Gewichts konnte er seine Handgelenke kaum vom Boden heben."



Worum geht's?

Finn lebt in Incarceron, einem gewaltigen Gefängnis, aus dem es kein Entkommen gibt und das seine Insassen kontrolliert, bestraft und mit ihnen "spielt". Claudia kommt von außerhalb und wohnt in einer scheinbar perfekten Welt. Sie ist die Tochter des Hüters von Incarceron und somit in großem Wohlstand aufgewachsen. Doch auch dies scheint keine heile Welt zu sein. Claudia lebt in einer Gesellschaft, in der der technische Fortschritt verboten ist. Finn und Claudia versuchen beide aus ihrer Welt auszubrechen und alles scheint mit Incarceron in Verbindung zu stehen....



Meine Meinung:


Die ersten Sätze lassen es bereits vermuten, der Roman startet sofort mitten im Geschehen und mit sehr viel Spannung. Zunächst war es für mich etwas schwierig, in das Buch hinein zu finden, da gleich zu Anfang, so viele Dinge passieren, die man nicht direkt einordnen kann. Nach den ersten paar Seiten lichtet sich das Ganze jedoch.
Der Roman wird aus zwei unterschiedlichen Perspektiven erzählt. Da wäre zunächst einmal Finn, der einer der Insassen des Gefängnisses Incarcerons ist und sich einer der  Gruppierungen innerhalb Incarcerons angeschlossen hat, die sich untereinander bis aufs Blut bekämpfen. Zum anderen ist da Claudia, die Tochter des Hüters von Incarceron, die in Reichtum aufgewachsen ist, jedoch auch in ihrer eigenen Art von Gefängnis lebt und versucht aus ihrem vorbestimmten Leben auszubrechen. Dieser Wechsel zwischen "innerhalb" und "außerhalb" hat mir sehr gut geafllen. Man konnte somit beide Welten kennenlernen und Stück für Stück immer mehr von beiden Seiten Incarcerons erfahren. Damit verbunden gab es dementsprechend auch den Wechsel der erzählenden Personen. Finns Kapitel im Buch habe ich immer verschlungen, da mich zum einen die Welt von Incarceron fasziniert hat, zum anderen kam ich mit Finn als Protagonisten auch besser klar, als mit Claudia. Ich fand es sehr interessant zu lesen, wie er und seine Gefährten sich in Incarceron zurecht finden und man mit ihnen zusammen das Gefängnis durchläuft. Die Episoden aus Finns Sicht waren immer mit Spannung geladen und sie konnten mich an das Buch fesseln.
Claudia als Protagonistin konnte mich leider nicht überzeugen. Sie war mir zu sehr auf sich selbst fixiert und hat sich nicht großartig um die Probleme anderer gekümmert. In der Mitte des Buches gab es für mich kleinere Längen in den Passagen aus der Sicht von Claudia, die durch die spannenden Kapitel von innerhalb Incarcerons jedoch wieder ausgeglichen wurden. An ihrer Perspektive fand ich  spannend, die Welt, in der der Roman spielt, im Ganzen näher kennen zu lernen. Die Idee, dass es in der Gesellschaft, in der Claudia lebt, verboten ist, den technologischen Fortschritt zu nutzen, hat mir gut gefallen, da sie sich von anderen Dystopien abhebt. Durch diese Ablehnung jeglichen Fortschritts hatte man somit einen tollen Schauplatz, der einen ins Mittelalter zurückversetzen lässt.
Schade fand ich es jedoch, dass man nicht erfahren hat, wie es zu dieser Gesellschaft gekommen ist. Ich hätte auch gerne noch ein wenig mehr über den Aufbau erfahren. 

Fazit:
Alles in allem ein gutes dystopisches Buch mit einer tollen Grundidee, die Freude auf die nächsten Teile macht. Einige Längen und die etwas schwierige Protagonistin, haben für mich die Bewertung ein wenig nach unten wandern lassen.







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