Mittwoch, 22. April 2015

Rezension: Amy und Matthew - Was ist schon normal?

Titel: Amy und Matthew - Was ist schon normal
Originaltitel: Say what you will
Autor: Cammie McGovern
Verlag: Heyne fliegt
Seiten: 352
Preis: 14,99€



Erste Sätze:
"Amys E-Mails setzten Ende Juli ein und kamen dann den ganzen Sommer hindurch. Mit jeder wurde Matthew ein kleines bisschen nervöser:"



Worum geht's?

Amy kann seit Kindheit an weder sprechen, noch richtig laufen. Sie leidet an Zerebralparese. Ihre gesamte Schulzeit hindurch wurde sie von Erwachsenen begleitet, sodass sie keinen Kontakt zu Mitschülern aufbauen konnte. Nun, für ihr letztes Jahr an der Schule möchte sie von anderen Schülern während der Schulzeit begleitet werden, um Freunde zu finden und sich auf das Unileben vorzubereiten. Diesen Job soll unter anderem Matthew unternehmen. Matthew hat auch mit Problemen zu kämpfen, die nicht gleich auf den ersten Blick sichtbar sind, ihn jedoch stark belasten...



Meine Meinung:

Bis knapp über die Hälfte des Buches dachte ich, dass das Buch ein 5 Sterne Highlight für mich werden kann. Ich mochte Amy als Charakterin, die trotz ihrer Einschränkungen sehr lebensfroh, klug und humorvoll ist. Es hat sehr viel Spaß gemacht, zu beobachtetn, wie sie sich im wirklichen Schulleben zurechtfindet. Da Amy an jedem Tag der Woche einen anderen Schüler als Begleiter hat, bekommt man auch noch Einblicke in die Leben der anderen Schüler und ihrer Probleme. Zum größten Teil geht es jedoch um Matthew, der seine Aufgabe sehr ernst nimmt und sich vorbildlich um Amy kümmert. Ich fand es sehr interessant, Matthews Probleme zusammen mit Amy aufzudecken.
Ich dachte zunächst, dass es im Buch mehr um Amy und ihr Schicksal geht. Doch im ersten Teil steht dies gar nicht im Vordergrund, da Matthew Amys Einschränkungen auch nicht für wichtig erachtet und sie so nimmt wie sie ist. Es treten vielmehr Matthews Schwierigkeiten in den Vordergrund, die man mit der Zeit immer mehr bemerkt. Schön fand ich, dass Amy auch Matthew geholfen hat, mit seinen Problemen klar zu kommen. Die beiden unterstützen sich gegenseitig und bilden ein super eingespieltes Team!
Nach knapp über der Hälfte des Buches hat sich die Geschichte dann gewendet. Sie nahm eine ungeahnte Wendung. Für mich haben sich die Ereignisse dann zu sehr überstürzt und es wurde alles sehr theatralisch. Ab diesem Zeitpunkt hat auch Amys Charakter eine Wendung hingelegt und ich konnte viele ihrer Entscheidungen nicht mehr nachvollziehen, was auch daszu beigetragen hat, dass sie mir immer unsympathischer wurde. Für mich haben diese zahlreichen Ereignisse das Leseerlebnis sehr beeinträchtigt.
Die Message des Buches hat mir jedoch sehr gut gefallen und da finde ich den Untertitel "Was ist schon normal" sehr passend, da er genau den Inhalt des Buches widerspiegelt. Das Buch thematisiert neben Amys Problemen auch Matthews und das der anderen Schulbegleiter. So sieht man, dass jeder seine Macken hat und niemand wirklich "normal" ist!
Das Ende des Buches war für mich dann wieder ein wenig versöhnlich, da es ein offenes Ende ist, sodass ich mir meinen eigenen Ausgang denken konnte.


Fazit:

Alles in allem ein schönes Buch, mit einer tollen Message, dass sein Potential jedoch durch zu drastische Wendungen nicht voll ausspielen konnte.






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